Bariumbreischluck
Röntgenkontrastmitteluntersuchung der Magen-Darm-Passage. Der Patient schluckt eine bariumhaltige Suspension, anschließend beobachtet der Arzt den Transport des Bariumbreis durch den Körper und die Beweglichkeit der einzelnen Darmabschnitte.
Barorezeptor (Drucksinneskörper)
In den Gefäßwänden der Arterien befindliche Sinneszellen, die den Druck des fließenden Blutes messen und an der Blutdruckregulation beteiligt sind.
Barr-Körper (Barr-Chromatinkörper, Geschlechtschromatin, Sexchromatin, X-Chromatin)
Inaktives und hochverdichtetes X-Chromosom, normalerweise eines von zwei X-Chromosomen in weiblichen Zellen (das zweite ist aktiv). Der Arzt nutzt Barr-Körper zur Geschlechtsbestimmung. Sie kommen u.a. in der Schleimhaut von Mund, Rachen und Vagina vor, wo sie leicht durch einen Abstrich zu entnehmen sind. Abweichungen bei der Anzahl der Barr-Körperchen zeigen Chromosomenanomalien an: Besitzt eine Frau nur ein X-Chromosom, liegt das Turner-Syndrom vor. Frauen, die zwei oder mehr Barr-Körper aufweisen, leiden am Triplo-X-Syndrom. Männer mit einem oder mehr Barr-Körperchen haben das Klinefelter-Syndrom.
Barr-Testung
Untersuchung zur Geschlechtsbestimmung, z.B. bei Sportwettkämpfen. Dabei werden Schleimhautzellen aus Mund oder Rachen, Haare oder Blut auf Barr-Körper untersucht.
Barré-Syndrom
Barret-Ösophagus
Siehe Barrett-Ulkus.
Bartflechte
Durch Bakterien oder Pilze hervorgerufene chronische Infektion der Haarbälge im Bartbereich. Während die leichten Formen jeweils oberflächlich verlaufen, entstehen bei schweren Formen tief liegende, knotige Entzündungsherde. Bakteriell bedingte Bartflechten behandelt der Arzt mit desinfizierenden oder antibiotischen Cremes, in schweren Fällen auch mit Antibiotika zum Einnehmen. Gegen die pilzbedingte Form verabreicht er antimykotische, d.h. pilzabtötende Cremes, in schweren Fällen auch Antimykotika zum Einnehmen.
Um eine weitere Ausbreitung bzw. eine Wiederansteckung zu verhindern, sollten Handtücher und Waschlappen, die mit der betroffenen Region in Kontakt kommen, häufig gewechselt und heiß gewaschen werden (möglichst bei 90°). Zur Desinfektion des Rasierapparats eignet sich 70%iger Alkohol (erhältlich in der Apotheke).
Bartter-Syndrom
Seltene Erbkrankheit mit Störung des Kaliumhaushalts aufgrund zu hoher Kaliumausscheidung. Zugleich liegt eine Überfunktion der Nebennierenrinde (sekundärer Hyperaldosteronismus) vor, paradoxerweise bleibt der Blutdruck jedoch niedrig. Die Erkrankung kann das Nierengewebe irreparabel schädigen, sodass die Nierenfunktion eingeschränkt bleibt. Zur Behandlung verordnet der Arzt Kaliumtabletten und Aldosteronantagonisten.
Das Pseudo-Bartter-Syndrom erzeugt die gleichen Beschwerden, entsteht jedoch durch die längere Einnahme von Abführmitteln und Entwässerungstabletten.
Basale Stimulation
Förderung der Sinneswahrnehmung bei Kranken, die ihre Wahrnehmung nicht aktiv steuern können, z.B. bei Demenzkranken, Schlaganfallpatienten oder geistig und körperlich behinderten Kindern. Der Therapeut bietet dem Patienten sehr grundlegende Reize an, die er regelmäßig wiederholt. Die Reize erfassen alle Sinnesorgane:
- Der Tastsinn der Haut wird z.B. durch Berührungen, Massagen oder das Abrubbeln mit einem rauen Waschlappen angeregt.
- Musik oder Stimmen regen das Gehör an und verschiedene Geschmäcker oder Gerüche den Geschmackssinn.
- Einfache Bewegungen, wie Drehen oder Schaukeln, wirken auf den Gleichgewichtssinn.
Die Angehörigen können bei der Behandlung aktiv mitarbeiten.
Basalmembran
Aus Eiweißen bestehende, stabilisierende Schicht, die das Epithel vom angrenzenden Bindegewebe trennt und den Zusammenhalt der Gewebsschichten sichert. Zudem umgeben die Basalmembran Muskel- und Nervenfasern. Man kann sie meistens nur mithilfe eines Elektronenmikroskops betrachten. Die Basalmembran besteht aus der Lamina basalis und der Lamina reticularis. Die Lamina reticularis ist dem Bindegewebe zugekehrt. Bösartige Tumoren können diese Grenzschicht überwinden und in das darunter liegende Gewebe eindringen.